Nachdem wir Ende letzten Schuljahres nach längerer Coronapause endlich wieder die Amerikaner im Rahmen unseres Schulaustauschs empfangen haben, ging es nun auch für die Schüler 14 Schüler aus der 11.Klasse des Scheffels in die USA. Hier eine kleine Zusammenfassung unserer Reise:
Freitag, 13.10.23
Dies war der Tag, an dem unser Abenteuer endlich begann. Nach einem Jahr Planung war es endlich so weit: Um 5 Uhr morgens fuhr der Reisebus mit uns und unseren vollgepackten Koffern los Richtung Frankfurt.
Danach wurde uns mitgeteilt, dass der Flug zwei Stunde Verspätung haben wird. Dies war jedoch nicht weiter schlimm, da wir ihn so wenigstens nicht verpassen konnten. Für einige von uns war es der erste Flug, umso größer war die Aufregung davor. Insgesamt ging unser Flug nach New York neun Stunden. Endlich in New York angekommen mussten wir durch den Immigrationsschalter, wo wir beinahe drei von uns verloren hätten, da einer Mitarbeiterin ein "student exchange" verdächtig vorkam. Anschließend fuhr unser Shuttle uns zum Hostel, welches schön zentral in Manhattan (500 Meter entfernt vom Central Park) lag. Kaum waren unsere Koffer im Zimmer, ging es zügig weiter, denn wir hatten Tickets für die Aussichtsplattform auf dem neuen Wolkenkrater „The Edge“. Nach kurzer Diskussion zwischen Lehrern und Mitarbeitern durften wir auch eine Stunde verspätet unser Gruppenticket einlösen. In 335 Metern Höhe konnten wir als erstes und eindrucksvolles Erlebnis New York City bei Nacht sehen.
Zahlreiche Bilder später stiegen wir in die Subway, um zum Times Square zu fahren. Die Lichter dort waren einfach atemberaubend. Nachdem wir bei der Rückfahrt beinahe in der Subway eingeschlafen waren, beendeten wir unseren ersten Reisetag, denn New York City hatte uns noch viel mehr zu bieten.
Samstag, 14.10.23
Nachdem wir gnädigerweise erst um 9.30 Uhr bereit sein mussten, begannen wir den Tag mit einem gemütlichen Spaziergang durch den Central Park. Zumindest war es so lange gemütlich bis es anfing zu regnen. Wir bekamen danach Zeit zu essen, während unsere Lehrer für uns alle in der sich über mehrere Blöcke hinziehenden Schlange anstanden. So konnten wir dann nach dieser Stunde in das vielen aus dem Film Nachts im Museum bekannte Museum of Natural History. Dort konnten wir trotz mehrerer Stunden Zeit nicht alles anschauen. Während des Museumsbesuchs verschwanden Herr Fink und sein Freund Benny - wohin wussten wir nicht. Wir trafen sie allerdings später wieder und erfuhren den Grund für ihr Verschwinden: Wegen des Regens war unser ursprünglicher Programmpunkt für den Abend ins Wasser gefallen, weswegen die beiden kurzfristig (wie weiß bis heute niemand) Tickets für ein NBA-Spiel im Madison Square Garden beschafft hatten - zwischen den NY Knicks und den Minnesota Timberwolves. Für uns also ein umso interessanteres Spiel und ein toller Abschluss des Tages.
Sonntag, 15.10.23
Den Sonntag starteten wir mit einer U-Bahn-Fahrt zum Columbus Circle mit dem berühmten Denkmal des Entdeckers. Am südlichen Rand des Central Parks entlang gingen wir in Richtung der weltbekannten 5th Avenue. Angefangen vom wichtigsten Apple Store der Welt über den Trump Tower bis hin zur aus vielen Filmen bekannten St. Patrick´s Cathedral und dem Rockefeller Center mit seiner Eisbahn gab es entlang des Weges auf dieser noblen Einkaufsstraße viel zu entdecken. Nach einem Abstecher zur historischen Grand Central Station war Zeit für Mittagessen und Shopping. Am Nachmittag ging es mit der U-Bahn weiter nach China Town, das wir zu Fuß erkundeten. Auf der High Line, einer ehemaligen Güterzug-Trasse, die nach Stilllegung zu einer Parkanlage umfunktioniert wurde, schlenderten wir entlang des Hudson Rivers nach Norden. Hier hatte man eine wunderschöne Sicht auf die Straßen New Yorks. Zum Abschluss des Tages stand ein weiteres Highlight an: Der Besuch des Broadway-Musicals Chicago. Die Musik, die Show, die Atmosphäre – ein tolles Erlebnis für alle!
Montag, 16.10.23
Am Montag begann unser Tag mit einer dreißigminütigen Subwayfahrt zur Fähre zur Liberty Island. Dort machten wir - was denn sonst - erstmal wie wild ein paar Gruppenfotos.
Danach wurde jeder mit einem Audio-Guide ausgestattet und wir hatten circa eine Stunde Zeit, um die Insel zu erkunden. Es war sehr interessant mehr über die Geschichte der Statue bzw. über ihre Bedeutung zu erfahren. Nach zwei Verlustfällen schafften wir es glücklicherweise dank Herrn Fink gerade noch so aufs Schiff Richtung Ellis Island. Auch hier wurden uns Audio-Guides zur Verfügung gestellt, um an den Geschichten der Geflüchteten teilhaben zu können. Nachdem wir wieder sicheren Boden unter den Füßen hatten, machten wir uns Lücken schließend mit Armen und Beinen, die rotierende Scheiben bildeten, auf den Weg zum 9/11 Memorial und zum One World Trade Center.
Beim Memorial gab uns Herr Fink eine Geschichtsstunde und dann hatten wir kurz Zeit die ganze Gedenkstätte auf uns wirken und sacken zu lassen. Im Anschluss hatten wir Karten für das One World Trade Center (dem höchsten Gebäude der nördlichen Hemisphäre) und somit eine wunderschöne Sicht auf New York City, diesmal am Tag. Am Abend wollten wir den Sonnenuntergang über der Skyline von Manhattan erleben, weswegen wir über die Brooklyn Bridge spazierten, während wir (zu oft) vom Lied "Empire State of Mind" bespielt wurden. Trotz ein paar Wolken war es sehr lustig und schön in dem „Wäldchen“ bis zur Dunkelheit zu warten.
Dienstag, 17.10.23
Dies war leider der letzte Tag in New York, was jedoch nicht weiter tragisch war, denn wir freuten uns alle sehr unsere Austauschpartner endlich wiederzusehen. Vor dem Frühstück trafen sich ein paar, um noch eine kleine Runde im Central Park joggen zu gehen, bevor wir alle gemeinsam einen letzten Spaziergang durch den Park unternahmen. Schließlich fuhren wir zum Flughafen. Nach einem dreistündigen Flug nach Minneapolis wurden wir alle herzlich von unseren Austauschpartnern und deren Familien am Flughafen empfangen. Daraufhin haben wir uns in den Familien eingefunden und den restlichen Abend mit ihnen verbracht.
Mittwoch, 18.10.23- Sonntag, 22.10.13
Am ersten Schultag in der Watertown Mayer Highschool konnten wir einen Einblick in den Unterricht unserer Austauschpartner bekommen und einige größere, aber auch viele kleinere Unterschiede feststellen. Auch wurden wir an diesem Tag vom Schulleiter Mr. Hennen sehr herzlich willkommen geheißen. Abends bemerkten wir einen weiteren großen Unterschied zu Deutschland: Die amerikanische Schulsportbegeisterung, vor allem um Football. Dort sahen wir frierend ein recht interessantes Spiel des Highschool Teams, obwohl die Hälfte der Regeln uns nicht einleuchtete. Die darauffolgenden vier Tage hatten die Amerikaner ein verlängertes Wochenende, wodurch wir ganz individuell Ausflüge, Treffen und Kennenlernen organisieren konnten.
Montag, 23.10.23
Nach dem langen Wochenende hielten einige von uns vorbereitete Präsentationen über verschiedene Themen, wie zum Beispiel German Food oder German Slang, in verschiedenen Klassen. Im Anschluss kamen wir mit den amerikanischen Schülern und Lehrern ins Gespräch über Deutschland.
Danach durften wir eine besonders interessante Art des Unterrichts besuchen: Über Lagerfeuern durften wir im sogenannten „Cowboy Cooking“ süße und herzhafte Pies zubereiten. Dafür haben wir Scheiben von weißem Toastbrot mit Dosenobst gefüllt und in die Glut gehalten. Eine ungewohnte Art zu kochen, die uns allen viel Spaß gemacht hat.
Dienstag, 24.10.23
Am Dienstagvormittag ging es nach „Downtown Watertown“. Dort wurden wir im Rathaus von Bürgermeister Mr. Walters herzlich in Empfang genommen. Wir haben sogar Honig und einen Kaffeebecher geschenkt bekommen, und durften einen echten amerikanischen Fire Truck besteigen. Im Anschluss daran machten wir eine interessante Schnitzeljagd durch Watertown, welche von unseren Austauschpartnern vorbereitet wurde. Zurück an der Schule haben wir in Kleingruppen im Rahmen einer Cooking Class bei Ms. Hokenson Cookies in der Schulküche gebacken. Abends ging es für uns in einem ruckelnden, gelben Schulbus nach Minneapolis auf ein Eishockey-Spiel der NHL-Mannschaft Minnesota Wild. Wieder konnten wir den amerikanischen Enthusiasmus für Sportveranstaltungen erleben als das Team aus Minneapolis vor einer beeindruckenden Kulisse von fast 20.000 Zuschauern mit 7:4 gegen die Edmonton Oilers gewann.
Mittwoch, 25.10.23
Am darauffolgenden Tag ging es wieder im gelben Schulbus nach Minneapolis, wo wir eine ausführliche Tour durch das State Capitol bekamen.
Nach der Führung sind wir zu unseren Austauschpartnern an die University of Minnesota gefahren und dann gemeinsam Mittagessen gegangen. Abends fand ein Highschool Volleyball Game des Mädchen-Teams an der Schule statt – die Royals gewannen souverän vor ca. 200 Zuschauern.
Donnerstag, 26.10.23
Den Donnerstag verbrachten wir in der Grundschule in Watertown. Jeder war einer eigenen Klasse zugeteilt, die man den ganzen Tag begleiten durfte. Manche waren im Kindergarten, andere waren in der vierten Klasse. Alle Kinder waren sehr nett und haben uns freudig empfangen. Wir durften verschiedene Schulfächer miterleben, wie zum Beispiel Musik, Kunst, Mathe oder Grammatik. Die Kinder waren sehr interessiert an unserem Leben in Deutschland und was unsere persönlichen Interessen sind. Die Lehrer erzählten uns von ihrem Alltag in der Grundschule und wir selbst hatten auch die Möglichkeit im Unterricht mitzuwirken.
Freitag, 27.10.23
Nach diesem sehr interessanten, aufschlussreichen und spannenden Tag besuchten wir am Freitag wieder einmal Minneapolis. Zuerst besichtigten wir bei sehr kaltem Wetter einen Sculpture Garden und haben viele außergewöhnliche Kunstwerke betrachtet. Danach fuhren wir zur Mall of America und verbrachten dort unseren restlichen Nachmittag. Sie ist bekannt als die größte Einkaufsmall in ganz Amerika. Dort sind alle in kleineren Gruppen shoppen gegangen, haben die Läden erkundet und in einem der vielen Restaurants zu Mittag gegessen. In der bekannten Mall gibt es über 500 Geschäfte und 50 Restaurants, einen Freizeitpark mit Achterbahnen und ein großes Sea Life Center Aquarium. Es war kaum möglich, jeden Laden zu besuchen, und doch haben wir viel zu sehen bekommen. Am späteren Nachmittag wurden zwei unserer Gruppe von Mall Cops „verhaftet“, da diese die äußert unethische Straftat des "Nach 15 Uhr unter 18 Jahren ohne Erwachsenenaufsicht in der Mall Seins" begangen haben, woraufhin Herr Fink schweren Herzens seinen Platz in einer Schlange, um Kaffee zu holen, verlassen musste, um die zwei Straftäter abzuholen und für sie zu bürgen. Danach aber konnten wir mit prall gefüllten Einkaufstaschen friedlich (oder so friedlich es in diesem Bus ging) zurückfahren und das Wochenende antreten.
Samstag 28.10.23- Sonntag, 29.10.23
Wochenende in den Gastfamilien
Montag, 30.10.23
Take a German to work day! Heute durften wir Einblicke in den Berufs- bzw. Collegealltag in den USA bekommen. Einige durften einen Tag im Supermakt Target verbringen, andere bei großen Firmen oder aber auch auf der eigenen Farm unserer Austauschpartner. Meist haben wir die Eltern unserer Austauschpartner bei ihrer täglichen Arbeit begleitet. Dies war ein sehr aufschlussreicher Tag, der für einige vielleicht sogar für die eigene Berufsorientierung hilfreich war.
Dienstag, 31.10.23 (Halloween)
Der letzte Tag, den wir in Watertown verbrachten, begann mit einem ganz gewöhnlichen Schultag unserer Austauschpartner. Während manche ihre letzten Präsentationen vor Klassen an der Schule hielten, haben andere ihre Partner während des Unterrichts begleitet. Am Abend ging es dann für uns alle und unsere Austauschpartner zu der Halloween-Party, die ebenso als Abschiedsparty galt. Zuerst wurden wir mit vielen verschiedenen Snacks empfangen und es wurden die besten Kostüme in verschiedenen Kategorien prämiert. Im Anschluss hatten wir und unsere Austauschpartner die Möglichkeit, auf Süßigkeitenjagd zu gehen oder ein Volleyballspiel anzuschauen. Trick or Treat war für die meisten von uns ziemlich erfolgreich. Ein gelungener Abschluss unseres Austausches, bevor wir uns am nächsten Morgen unter Tränen verabschieden mussten.
Insgesamt war es eine sehr spannende, aufregende, aber vor allem abwechslungsreiche Erfahrung. Wir haben vieles von den USA gesehen, viele Menschen und Meinungen kennengelernt und Erinnerungen fürs Leben geschaffen. Vielen Dank an Herrn Fink und Frau Dörrie, die dieses wundervolle Programm auf die Beine gestellt haben, an Ms. Hendricks, die von der amerikanischen Seite so viel organisiert hat und immer ein offenes Ohr für Probleme hatte und zu guter Letzt danke an beide Schulen und Städte, die diesen Austausch bewilligt und gefördert haben.
