Unsere Schule

Die Reise in die Küche

Nun sitze ich hier, schon seit heute Morgen. Ich schreibe einen Text über das Reisen in Corona-Zeiten.
Welche Textart, gab mir niemand vor. So schreibe ich nach Lust und Laune und schaue meiner Katze zu, wie sie sich putzt.

Nun zum Reisen in Corona-Zeiten, bei dem ich denke, dass viele über Bücher schreiben. Klar, dies ist eine Möglichkeit in neue Welten zu reisen. Gute Bücher, soweit ich weiß, wurden auch als Droge anerkannt. Durchaus berechtigt, denn wer Drogen nimmt, der reist in eine sorgenfreie Welt, eine Welt voller Träume… Aber am nächsten Morgen, was da wohl passiert? Ich rede einfach nicht darüber, sonst denkt man noch von mir, ich hätte Erfahrung mit Drogen, aber nicht doch.–

Doch ich weiß genau, wie es ist, so ganz plötzlich aus einem fantastischen Buch geschubst zu werden. Das tut so verdammt weh, da man das Gefühl hatte, dies wäre die wahre Welt und dann in die Realität schauen muss. Manchmal bin ich auch übermüdet und habe Kopfschmerzen, weil ich der Meinung bin, eine viel zu hohe Dosis guter Bücher am Stück zu schlucken, sei nicht schädlich…

Aber das Reisen, von dem ich jetzt rede, ist nochmal was komplett anderes. Es ist das Reisen in die Küche! So banal dies auch klingt, es ist mein voller Ernst: Mit etwas Fantasie, kann ein Weg in die Küche in dieser stressigen Welt auch ein kleines Abenteuer werden…

Ich sitze auf ein paar weichen, grünen und mit Stiften und Papier vollgeladenen Blättern, oder einfacher gesagt, auf einer grüne Matratze. Lassen wir Freiheit, selbst zu überlegen, wo ich mich befinde.
Hier ist es ein wahrer Dschungel, das würde auch meine Mutter sagen, also ist ja nichts Falsches dabei. Wenn ich nach rechts schaue, so sieht man eine Mauer aus grünem Gestrüpp, Sträuchern, Lianen oder saftigen Bambus. Wenn man es genau nimmt, alles hier ist grün!
Auf dem höchsten der weißen Felsen liegt ein Tiger mit einem Bauch, so weiß wie die Felsen unter ihm. Dem Tiger geht es gut. Verschlafen gähnt er und streckt seine Glieder so weit, wie sie es erlauben. Dann schaut er mich lieb an, um weiter zu schlafen. In einem kleinen blauen Teich schwimmen bunte Fische, verzaubert, denn sonst hätte der Tiger schon längst zugeschnappt…

Ich stehe auf, um die Nahrungssuche beginnen zu lassen.

Vor einem weiten Meer, dass es zu durchqueren gilt, ist die Überraschung groß, denn es ist fischlos. Oder was, wenn es kein Meer, sondern eine Arena für die bezaubernden Kämpfe der Raubkatzen ist? Der Tiger mit dem weißen Bauch streift mein Bein und ein anderer mit einem Pelz aus Licht und Schatten steht am Wasserloch und trinkt. Mitten im Meer ist eine kleine Insel zu sehen, die aus grauem Stein besteht und an der die Katzen ihre Krallen schärfen.
Ich gehe einen Schritt vor und habe Angst, von den peitschenden Wellen getroffen zu werden. Anders als die Tiger kann ich nicht auf diesem Wasser laufen, nein, ich muss schwimmen. Das Wasser ist kalt und der Weg dunkel, da die Sonne nicht scheint. Ich halte mich an der Insel der Tiger fest, auf der der Schwarzweiße ein Schläfchen hält. Ein Auge wird müde geöffnet, dann das zweite. Er behält die Ruhe und zieht mich mit seinen starken Pfoten hoch. Ich spucke Wasser. Ich keuche. Ich komme wieder zu mir. Die Hälfte sei geschafft und dank dem Tiger habe ich überlebt.
Um ihm und den anderen meine Dankbarkeit zu zeigen, verspreche ich, ihre Lieblingsbeute mitzubringen.

Nach weiterem Kämpfen durch das eisige Wasser komme ich zu einer weiten Wüste. Das Ende ist nicht zu sehen, aber hier ist es warm, die Sonne scheint auf rote Felsen, die sich links neben mir befinden. Bunte Vögel schwirren dort umher. Ein Kompass wäre nun gut, aber einen Kompass habe ich nicht. Ich entscheide mich dafür, nach rechts zu gehen und merke bald, dass diese Entscheidung gut war, denn wenige Meter weiter sehe ich Bäume voller Früchte, auch sehe ich ein Getreidefeld. Hunger habe ich keinen mehr und so hole ich das Lieblingsfutter meiner Hauskatzen, Daisy und Cheese. Es sind Leckerlis, die sie so lieben und auch wenn die Reise voller neuer Eindrücke war, muss ich zugeben, dass ich nur durch meine Wohnung gewandelt bin und mich jetzt in der Küche befinde.

verfasst von Kyna Hothum, Klasse 7c

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