Mit dem Zweiten sieht man besser, oder “Aller Guten Dinge kann auch Zwei sein”
Wetterballon, nun mit zwei Kameras und dickeren Seilen ausgerüstet, startet erfolgreich nach letztjährigem Fehlstart, aufgrund von unglücklichem Materialversagen.
Am 24.03.2022 um 9 Uhr morgens, nach vorsichtiger Begutachtung der Wind- und Wetterverhältnisse, startete die zehnte Klassenstufe des Scheffel-Gymnasium Lahr unter Leitung ihres NwT-Lehrers Herrn Oelze nach sorgfältiger Vorbereitung den, nicht nur durch seine Größe, beeindruckenden Wetterballon.
Dieser Tag war ideal für unseren Start, da der Wind gering vorhergesagt war und sich die Wettersituation von einer Ost-West- auf eine West-Ost-Wetterlage änderte. Somit war eine Landung innerhalb eines 50km-Radius wahrscheinlich. Frühere Vorhersagen brachten Landeorte nahe Ulm oder München heraus, auch das Berner Oberland oder die westlichen Vogesen wurden schon berechnet. Es galt also diese günstige Situation zu nutzen.
Um beim Start des Ballons möglichst keine Hindernisse in der Flugbahn zu haben, erfolgte er auf der Nordseite des Dachs des Schulhauptgebäudes. Nach dem Start-Countdown zog der Ballon die Sonde mit großer Kraft kerzengerade nach oben. Der schnell kleiner werdende Ballon verschwand langsam, ohne abzutreiben, im blauen Himmel über Lahr.
Nun wurde es hektisch, die Bergung und die dafür nötige Fahrt in Richtung des erwarteten Landeplatzes stand an. Dank der sehr guten Flugroutenbestimmung wurde eine Wiese nahe Elzach ausgemacht. Doch auch nach der prognostizierten Flugzeit war dort nichts von der Sonde am Fallschirm zu sehen und auch keine GPS-Signale der beiden mobilfunkgestützten Tracker konnten empfangen werden. Schließlich meldeten sich die Tracker doch und gaben den Landeort nahe Schiltach an. Vor Ort wurde die Sonde im Gipfel einer ca. 30m hohen Tanne im Steilhang östlich von Schiltach, genauer oberhalb des Hunselhofs, gefunden.
Die Bergung, vom Missionsleiter höchstpersönlich ausgeführt, stellte sich als große Herausforderung dar. Schlussendlich musste ein Profi angefragt werden. Vom örtlichen Förster wurde Reinhard Fichter, vom gleichnamigen Forstunternehmen, empfohlen. Dieser stieg, mit Baumsteiger-Ausrüstung und verstärkt durch seinen neunjährigen Neffen Hannes, am Montagabend die Tanne in einer zweistündigen Aktion hoch und barg die Sonde.
Jetzt erfolgt die Auswertung der Kameras und des mitgeführten Datenloggers in Form von wissenschaftlichen Hausarbeiten seitens der Schülerinnen und Schüler.
- Über Lahr -
- In der Stratosphäre: Der Bodensee und die Alpen - Wenn ihr auf das Bild klickt, könnt ihr das Video sehen, dass die Kamera aufgenommen hat!
Wir, die NwT-Klasse und Herr Oelze, möchten sich an dieser Stelle bei allen Sponsoren recht herzlich bedanken. Ohne sie wäre dieses spektakuläre Projekt nicht möglich gewesen.
Unsere Sponsoren sind Firma Herrenknecht, Sparkasse Offenburg, Energiewerke Mittelbaden, HS Handwerk mit System Heinrich und Schmid Offenburg, Volksbank Lahr, Eble Elektrotechnik GmbH, Firma Kroma, Firma Maier & Kaufmann.