Dann kommt das Theater eben zu uns…

… wenn wir schon nicht ins Theater gehen können! Dachten sich die Leistungskurse Deutsch der K2, und so wurden wir über den Bildschirm von Goethes „FAUST“ be- und von Mephisto heimgesucht. Dass der Auftritt des TheaterMOBILESpiele im Streaming-Format stattfand, sollte nicht die einzige Anpassung des Stücks an gegenwärtige Realitäten bleiben: Corona statt Pest, Fausts Beschwörung des Erdgeistes durch die Virtual-Reality-Brille, Tratsch mit Lieschen über WhatsApp, Valentin stirbt röchelnd über Skype …

Eine Schauspielerin, ein Schauspieler und ein unglaublich wandelbares Bühnenbild spielen in der Inszenierung von Thomas Kreilos gemeinsam in ständigem Rollenwechsel alle Figuren des großen Klassikers. Und stellen die ZuschauerInnen vor einige Herausforderungen: „Warum wechseln Faust und Mephisto die Rollen?“, „Was bedeuten diese madenförmigen Puppen?“, „Muss die Modernisierung sein?“, „Die Gretchen-Figur verstehe ich aber ganz anders!“ In der Nachbesprechung mit dem Regisseur konnten wir (Teams sei Dank!) unsere Fragen und Eindrücke loswerden – und dabei ging es hoch her! Was zeigt, dass uns „FAUST“ auch fast 200 Jahre später noch betrifft. Und dass Theater uns berührt und nicht gleichgültig lässt.