Schüleraustausch mit Dole – Eine Erfolgsgeschichte
Austausch jährt sich zum 60. Mal
Bereits zum 60. Mal reisen im Mai kommenden Jahres Lahrer Schüler zum Austausch in Lahrs französische Partnerstadt Dole und setzten damit eine lange Tradition fort.
1961 machten sich erstmals 13 Lahrer Schüler auf in die Stadt im französischen Jura. Und eine Erfolgsgeschichte begann. Den Lahrer Pionieren sollten bis heute 10 100 Schülerinnen und Schüler aus beiden Städten und Umgebung folgen, um in der Partnerstadt die Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern und in einer Gastfamilie in die Kultur des anderen Landes einzutauchen.
1961 gab es noch keine offizielle Städtepartnerschaft zwischen Lahr und Dole, diese wurde erst Anfang 1962 besiegelt. Die Anregung zu dem Austausch gab damals Colonel René Monnot, der frühere französische Platzkommandant in Lahr, an den damaligen Lahrer Oberbürgermeister Heinrich Friedrich.
Geleitet wird der Austausch heute immer noch von der Stadtverwaltung und deutschen und französischen Lehrer. Über 25 Jahre hat Martin Schwindt, Lehrer am Max-Planck-Gymnasium, auf Deutscher Seite den Austausch geprägt. Betreuer des anfänglichen Pilotprojektes war lange Zeit Wolfgang Barth, dann Siegfried Roll, bis 1969 Schwindt mit seiner Frau Nicole die pädagogische Verantwortung übernahm. Wolfgang Löschke und Claudia Hertz traten dann in Schwindts Fußstapfen und engagierten sich konsequent für die Städtepartnerschaft, den Schüleraustausch und die Völkerverständigung. Auch Eugénie Dörflinger (1992 – 2002) und Christel Hegele-Vollmer (2001 – 2007) haben den Austausch erfolgreich begleitet. Heute sind Sibylle Menneking (seit 2010) vom Max-Planck-Gymnasium und Marie-Claude Guillaume (seit 2005) vom Scheffel-Gymnasium auf deutscher Seite sowie Claire Brocard (seit 2000) und Virginie Pianet (seit 2014) auf französischer Seite die verantwortlichen Lehrer. Und vielen Schülergenerationen des Austausches ist das Doler Ehepaar Bucher ein Begriff, das über Jahrzehnte von Doler Lehrerseite die Schüler betreute.
Freundschaften über die Grenzen hinweg sind in dieser Zeit entstanden. Als 15-jähriger Bursche reiste der ehemalige Lahrer Stadtrat Gerhard Straubmüller das erste Mal nach Dole. Der heute 71-jährige fuhr vier Mal zu seinem Austauschpartner Yves Broncard. Danach schlief der Kontakt ein. Erst als Straubmüller als zweiter Vorstand der IG-Sport im Lahrer Partnerschaftskomitee in den 90er-Jahren mitarbeitete, recherchierte er die Telefonnummer. Seitdem sind die Zwei regelmäßig wieder in Kontakt und besuchen sich gegenseitig. Letztes Jahr wurden sie vom Bürgermeister der Stadt Dole zu den Feierlichkeiten zum 100. Jahrestag des Waffenstillstandes des ersten Weltkrieges eingeladen.
Mit der Familie Schwindt ist der Austausch bis heute sprichwörtlich fast unzertrennbar verbunden. Was eigentlich nie geschah, passierte einst in einem Jahr, als die französischen Austauschschüler aus dem Jura noch mit einem Sonderzug nach Deutschland kamen. Der Zug hielt am Lahrer Bahnhof, wo die deutschen Eltern ihre Gäste abholten. Eine junge Dolerin namens Emmanuelle stand aber nach einiger Zeit noch ganz allein auf dem Bahnsteig. Die Lahrer Familie, der sie zugeordnet war, hatte durch ein Doler Versehen bei der Zuweisung der Partnerschaften eine andere französische Partnerin erhalten und diese bereits mit nach Hause genommen. Kurz entschlossen sagten sich Schwindts: „ Für unsere Tochter war zwar kein Austausch geplant, aber jetzt übernehmen wir das Doler Mädchen.“ Eine Entscheidung mit positiven Folgen: Heute ist Emmanuelle Schwindts Schwiegertochter, erzählt der ehemalige Lehrer mit einem schelmischen Augenzwinkern.
Wer Teil dieser deutsch-französischen Erfolgsgeschichte werden möchte, hat noch bis Sonntag, 15. Dezember, Zeit, sich für den Jubiläumsaustausch anzumelden. Vom 17. bis 28. Mai fahren die Lahrer nach Dole. Der Gegenbesuch ist vom 26. Juni bis 7. Juli geplant.
Am Austausch können sich Schüler aller Schulen im Bereich des ehemaligen Landkreises Lahr beteiligen. Jeder der an dem Austausch teilnimmt, verpflichtet sich, einen französischen Partner aufzunehmen. Sprachkenntnisse, die über den schulischen Rahmen hinausgehen, sind nicht erforderlich. Die verantwortlichen Lehrer bemühen sich, geeignete Austauschpartner zu finden.
Beide Städte bieten während des Aufenthaltes ein reichhaltiges Programm mit Ausflügen und vielen sportlichen und kulturellen Veranstaltungen. Der Austausch wird von Lehrern begleitet, die jederzeit für die Austauschschüler erreichbar sind.
Weitere Informationen gibt es bei der Stadt Lahr bei Waldemar Kammerer, unter Tel 07821 / 910 5053 oder E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.
Ansprechpartnerin zum Inhalt dieser Pressemitteilung:
Abt. Kommunikation und Pressearbeit, Marion Haid, Tel. 07821 / 910 1520, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!